Wenn Sie zum ersten Mal Druckdaten für Werbeartikel bereitstellen sollen, begegnet Ihnen früher oder später dieser Hinweis: „Bitte Schriften in Pfade umwandeln.“ Doch was bedeutet das eigentlich – und warum ist das wichtig?
1. Schriften sind normalerweise editierbarer Text
Stellen Sie sich eine normale Word-Datei vor: Sie schreiben einen Namen, wählen eine Schriftart, ändern die Farbe oder die Größe. Der Text bleibt jederzeit bearbeitbar – für Sie oder jeden, der die Datei später öffnet. Aber: Diese Flexibilität ist im Druck ein Risiko.
Denn: Damit ein Schriftzug im Druck genauso erscheint wie auf Ihrem Bildschirm, muss die Druckerei genau die gleiche Schriftart installiert haben – sonst wird sie durch eine andere ersetzt.
Sie verwenden die Schriftart „YourCompany Bold“ in Ihrem Logo. Ihre Datei wird bei uns geöffnet – aber auf unserem System ist diese Schriftart nicht installiert. Dann ersetzt der Computer „YourCompany Bold“ automatisch durch z. B. „Arial“. Ergebnis: Ihr Logo sieht plötzlich ganz anders aus.
2. Was sind „Pfade“ – und warum sind sie die Lösung?
In Grafikprogrammen wie Adobe Illustrator, Affinity Designer oder CorelDRAW gibt es eine Funktion namens „Schrift in Pfade umwandeln“ (englisch: „Convert to outlines“).
Damit wird der Text dauerhaft in eine grafische Form umgewandelt. Aus dem Buchstaben A wird dann keine Schrift mehr – sondern eine Vektorgrafik.
Das hat drei wichtige Vorteile:
- Die Form bleibt exakt erhalten – unabhängig von installierten Schriftarten
- Die Datei ist sofort druckbar – ohne Rückfragen oder Fehlinterpretationen
- Die Schrift kann nicht „verrutschen“ oder ersetzt werden
Wichtig: Nach dem Umwandeln in Pfade ist der Text nicht mehr bearbeitbar. Das ist aber genau der Punkt: Denn Druckdaten sollen nicht mehr geändert, sondern produziert werden.
3. Woher weiß ich, ob meine Schrift schon in Pfade umgewandelt wurde?
Das hängt vom Dateiformat ab:
- In einem PDF: Können Sie den Text noch markieren oder kopieren? Dann ist er NICHT in Pfade umgewandelt.
- In einer AI-, EPS- oder SVG-Datei: Ist die Schrift nicht mehr änderbar und sieht aus wie ein Objekt? Dann IST sie in Pfade umgewandelt.
- In Dateien aus Word, PowerPoint oder Canva: Ist die Schrift fast immer NICHT umgewandelt.
Wenn Sie sich unsicher sind, können wir das für Sie prüfen – schnell und kostenlos.
4. Muss ich das selbst machen?
Wenn Sie Zugang zu einem professionellen Grafikprogramm haben, können Sie das selbst erledigen. In Adobe Illustrator zum Beispiel markieren Sie einfach den Text und wählen im Menü: „Text“ → „In Pfade umwandeln“.
Falls Sie keine Software besitzen oder den Aufwand scheuen, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Bitten Sie Ihre Agentur, Ihr Werbestudio oder Ihren Designer, die Datei mit umgewandelten Schriften zu exportieren
- Oder senden Sie uns Ihre Datei – wir übernehmen die Umwandlung im Rahmen der Datenaufbereitung
So stellen Sie sicher, dass Ihre Druckdaten 100 % korrekt sind – und Ihr Werbeartikel genauso aussieht, wie Sie es erwarten.
Sie möchten sich darum nicht kümmern? Kein Problem. Unser Grafikservice für Werbeartikel-Druckdaten kümmert sich um die Pfadumwandlung, Vektorisierung, Farbraumanpassung und Positionierung – komplett für Sie, zuverlässig und CI-konform.